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楼主 |
发表于 2011-4-7 12:30
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Meine Frau hat eine ziemlich große Familie, mit hunderten von Geschwistern, Onkels, Tanten, Nichten, Neffen, Cousins und was sonst noch alles. Ab und zu kommt es vor, das ich/wir um etwas "Hilfe" gebeten werden. Ist ja auch verständlich, wenn man mit einem Ausländer verheiratet ist. Egal mit welchen Schwierigkeiten man zu kämpfen hat, man ist hier immer der "reiche" (und oft dumme!) Ausländer. Das ist normal, und ich habe keineswegs was dagegen, dass man hin und wieder aushilft, wenn es sich finanziell machen lässt. Meistens ist sowieso nicht viel drin. Wir haben ja unsere eigenen Probleme.
Vorletztes Jahr nahmen wir auf Wunsch meiner Frau ihren Neffen nach Vietnam mit, natürlich hauptsächlich auf meine Kosten. Wir sind ganz sicher nicht reich, und die paar tausend Yuan zusätzliche Kosten machten sich schon bemerkbar. Wäre für mich trotzdem kein so großes Problem gewesen, außer dass ich nicht ein Wort des Danks oder Anerkennung dafür zu hören bekam, weder von dem Jungen noch von den Eltern. Es wurde von allen Beteiligten einfach stillschweigend hingenommen und als Selbstverständlichkeit betrachtet :shock: Das hat mich ehrlich gesagt schon ziemlich irritiert, tut es auch heute noch. Die sind zwar arm und Bauern, aber kann man seine Dankbarkeit nicht durch ein kleines Geschenk oder paar Worte zeigen? Ich denke, das wäre nicht zu viel verlangt. Nicht dass ich sonst so Wert auf Förmlichkeiten lege, aber ein kleines bisschen Anerkennung wäre schon angebracht gewesen finde ich.
Das beste Verhältnis in meiner chinesischen Verwandtschaft habe ich in den letzten Jahren zu einer meiner Schwägerinnen und ihren Töchtern. Genau genommen sind das die einzigen, mit denen ich regelmäßig Kontakt habe. Dafür helfe ich denen auch am meisten, und sie sind auch immer dankbar und höflich mir gegenüber, im Gegensatz zu den anderen Verwandten. Nicht dass ich ihnen jetzt wahnsinnig viel Bargeld gebe. Aber bei jedem Treffen paar rote Scheine, Geschenke, jeden Monat 100 Yuan auf Handyguthaben der älteren Tochter, Übernehmen aller Kosten auf gemeinsamen Reisen, Kleidung, Schulsachen, Spielzeug, Tanzkurs, neue Handys für die Kinder, oder was auch sonst immer eben gerade so gebraucht oder gewünscht wird, ist bei mir immer zu haben. Außerdem gab ich ihnen mein (vielleicht leichtsinniges) Versprechen, mich in Zukunft an den Kosten für die Ausbildung der Kinder zu beteiligen.
Soweit auch kein Problem meinerseits, ist alles freiwillig. Weder beschwere ich mich noch erwarte ich eine Gegenleistung, sondern mache das alles gern. Nur, in letzter Zeit stellte ich fest, dass je mehr Hilfe und Unterstützung von meiner Seite kommen, umso weniger Respekt und Höflichkeit von ihrer Seite. Dafür bekomme ich aber jetzt viel mehr freche Antworten als früher. Was ich mich frage ist ob das am Alter liegt oder an meinem Verhalten. Zumindest etwas muss ich falsch machen. Eine Bekannte sagt mir des öfteren, dass ich spinne (zumindest sinngemäß) und die Kinder total verderbe. Ich nahm sie nie so richtig ernst, aber vielleicht hat sie doch recht. Manchmal komme ich mir schon vor wie ein Trottel, der sich ausnutzen lässt.
Dass ich mir diese Frage überhaupt stelle liegt auch daran, dass ich in den letzten Tagen den "was will sie?" Thread verfolge, und teilweise Parallelen feststellen muss. Es fielen Worte wie "Hampelmann", "ferngesteuert" (und noch schlimmeres), und dass wenn man jemanden zu gut behandelt man u.U. mehr Schaden anrichtet. Ich weiß, die Situation lässt sich nicht vergleichen. Bei mir ist es keine "Beziehung" sondern es handelt sich um Angehörige. Gerade deshalb machte ich mir ja auch kaum Gedanken.
Trotzdem, ist es möglich, dass sich gewisse Verhaltenweisen auch auf andere menschliche Beziehungen übertragen lassen? Sollte man ganz allgemein andere niemals zu gut behandeln, wenn man nicht will, dass sie den Respekt verlieren? Sollte man grundsätzlich auf Distanz gehen wenn man merkt man wird nicht mehr richtig geschätzt? Auch ich habe das Gefühl, mich ähnlich zu verhalten wie gtvkz8. Ich bin für meine Verwandten immer da wenn sie was brauchen. Ich habe mich zwar nie als "Hampelmann" gefühlt, sondern das ganze eher positive gesehen. Aber nachdem was ich da so lese kommen mir langsam Zweifel. Bin ich jetzt der blöde Ausländer, mit dem man alles machen kann? :?
Ich habe die Antworten noch nicht gefunden, und bin mir nicht ganz sicher, wie ich mich in Zukunft meinen Verwandten gegenüber verhalten sollte/werde. Ich möchte ihnen zeigen, dass es nicht so ganz selbstverständlich ist jemanden zu haben, der einem immer und bei allem hilft, aber - und das ist für mich wichtig - ohne dass es vorwurfsvoll erscheint. Meine Absicht ist es nicht, Vorwürfe zu machen oder zu kritisieren, sondern sie indirekt bewusst werden lassen, dass Hilfe und Unterstützung nie selbstverständlich sind, auch nicht in der Verwandtschaft. Ich will es aber nur andeuten, ohne es offen auszusprechen.
Ich denke mal, ich werde - vorübergehend - mal etwas Abstand halten, und mich auch mit den monatlichen 100 Y für Handy zurückhalten. Mal sehen was dann für eine Reaktion kommt. Als "dummer Ausländer", den man jederzeit ausnutzen kann, möchte ich keinesfalls gelten, als echtes Familienmitglied, auf das man sich immer verlassen kann, schon eher. Ist aber nicht ganz leicht für mich, diesen feinen Unterschied rüberzubringen. |
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