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发表于 2004-10-16 23:31
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Deutscher Bachelor in Amerika nicht anerkannt
12. Oktober 2004 Eine Umfrage unter sechzig amerikanischen und kanadischen Hochschulen hat ergeben, daß der deutsche Bachelor-Abschluß dort größtenteils nicht anerkannt wird. Die erhoffte Internationalität der deutschen Bachelor- und Master-Abschlüsse und damit das Ziel des Bologna-Prozesses wurden damit verfehlt, denn auch in Großbritannien wird der deutsche Bachelor nicht als gleichwertig anerkannt.
Großbritannien hält die gesamte Bologna-Erklärung aus dem Jahr 1999 für nicht verbindlich. Während in Deutschland die Umstellung aller Studiengänge auf Bachelor- und Master-Abschlüsse zur Pflicht gemacht wird, hat Premierminister Blair schon 2001 einen niedrigen Bachelor-Abschluß (Foundation Degree) eingeführt, um die Akademikerquote auf fünfzig Prozent zu erhöhen. Die Umfrage wurde im Frühjahr 2004 von der Educational Credential Evaluators-Agentur gemeinsam mit dem Institute of International Education in New York vorgenommen.
Ein Viertel der Befragten kennt den Bologna-Prozeß überhaupt nicht
Der Bachelor-Abschluß als solcher ist nach den Ergebnissen einer unabhängigen Untersuchung nicht einmal in den Vereinigten Staaten, England, Australien und Kanada vergleichbar, obwohl dort das angelsächsische Hochschulsystem Tradition hat. Dieser Befund wird durch die Umfrage bestärkt. Für 71 Prozent der Befragten muß ein im Ausland erworbener Bachelor-Abschluß ein vierjähriges Studium umfassen.
Ein dreijähriger Bachelor-Abschluß, wie er in Deutschland mit dem Argument der Internationalisierung eingeführt wird und etwa auch in Indien üblich ist, wird nicht akzeptiert. Eine Ausnahme bildet allein der britische Bachelor, der ebenfalls nach drei Jahren erworben wird. Nicht wenige amerikanische Hochschulen erwarten von den deutschen Bewerbern einen Masterabschluß, bevor sie sich für einen Masterstudiengang in Amerika bewerben können.
24 Prozent der befragten Verantwortlichen für Zulassungen kennen den Bologna-Prozeß überhaupt nicht und weitere 37 Prozent haben zwar davon gehört, wissen aber nicht viel darüber. Deutsche Studenten seien oft dann zugelassen worden, wenn sie ein Vordiplom vorweisen konnten. Wer in Deutschland einen Magisterabschluß erworben hat, wurde in den Vereinigten Staaten schon bisher zur Promotion zugelassen. Für Masterabsolventen gilt das nicht in jedem Fall.
Verkürzung der Schulzeit problematisch
Noch schwieriger könnte es für deutsche Bachelorabsolventen werden, die ihr Abitur nach zwölf anstatt nach 13 Jahren abgelegt haben. Die von Wirtschaft und Politik angestrebte Verkürzung der Schulzeit wird zu einem weiteren Hindernis für die Anerkennung in den Vereinigten Staaten.
Deutsche Verantwortliche hatten angenommen, daß das frühere 13. Schuljahr dem sogenannten "Freshman-Jahr" am amerikanischen College entspreche und zusammen mit den drei Jahren Bachelorausbildung die geforderte vierjährige Bachelorphase gewährleistet sei. Durch die Verkürzung der Schulzeit geht diese Rechnung jedoch nicht mehr auf.
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.10.2004, Nr. 239 / Seite 1) |
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