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Ich suche Ethik und Moral auf Google. Ich hoffe, dass es nuetzlich ist.
'Moral' geht auf den lateinischen Begriff 'mos' (etwa: Sitte) zurück; häufig auch (etwa als politischer Kampfbegriff bei Cato d.Ä.) im Zusammenhang 'mos maiorum', 'die Sitten der Alten' gebraucht. Etymologisch (von der Herkunft her) hatte 'mos' ursprünglich den Sinngehalt 'Anstrengung, heftiges Streben'. Es ist mit dem deutschen Wort 'Mut' verwandt, was kennzeichnend dafür ist, was die Römer als militaristische Gesellschaft unter 'Moral' verstanden - es war vorwiegend eine 'Truppenmoral'.
Moral bezeichnet die Gesamtheit der Verhaltensnormen einer Gesellschaft; ihre Einhaltung bzw. die Anpassung des Einzelnen an diese Normen ist - abgesehen von seiner ökonomischen und/oder politischen Machtposition - entscheidend für sein gesellschaftliches Ansehen, seinen Status. Moral regelt somit das soziale Zusammenleben; ihre jeweilige Gestalt ist von den Überlebensbedingungen abhängig, denen der jeweilige soziale Verband ausgesetzt ist - also davon, was für das Gedeihen der Gemeinschaft insgesamt zweckmäßig ist. Sie entwickelt sich somit in Abhängigkeit von diesen Bedingungen. Man könnte sagen, Moral ist Ausdruck gesellschaftlicher Erfahrung, gesellschaftlichen Wissens, wie man Herausforderungen, die an eine Gesellschaft gestellt werden, als Gesellschaft erfolgreich begegnet. Damit ist Moral immer auf einen bestimmten sozialen Verband und auf eine bestimmte historische Situation, in der sich dieser Verband befindet, bezogen. So mag es z.B. moralisch verwerflich sein, dem Nachbarn ein Ei stehlen, während es gleichzeitig von moralischen Tugenden (Mut, Kühnheit, militärische Tüchtigkeit ... ) zeugt, dem Nachbarstamm eine ganze Rinderherde zu stehlen. Ist dieser Stamm wiederum in der Lage und willens, empfindliche Rache an der Gesellschaft des Übeltäters zu üben, sieht die moralische Wertung wahrscheinlich schon wieder ganz anders aus ... Eine sesshafte, Ackerbau treibende Kultur entwickelt auf Grund ihrer speziellen Herausforderung (challenge and response, Toynbee) eine andere Moral als ein nomadisches Hirtenvolk.
Auffällig ist jedoch, dass in den unterschiedlichsten Gesellschaften, ungeachtet trennender Zeit- und geographischer Räume sowie unterschiedlicher Kulturentwicklung, ein gemeinsamer Grundkonsens bezüglich erwünschten Verhaltens besteht, eine Art kleinster gemeinsamer moralischer Nenner. So ist das Töten eines Menschen oder die Missachtung fremden Eigentums in allen Gesellschaften als 'unmoralisch' sanktioniert, wenn auch die jeweils geltenden Einschränkungen und zulässigen Ausnahmen sehr differieren können. Die Ursache dieser allgemeingültigen menschlichen (nicht an eine bestimmte Gesellschaft oder Kultur gebundenen) Verhaltensnormen untersucht die Ethik. Der griechische Begriff 'ethos' meint ebenfalls 'Sitte' und ist über 'etho' (zusammenwohnen) eng mit 'ethnos' (Volk) verwandt. Ethos bezeichnet also das gebräuchliche Verhalten von Menschen, die zusammen wohnen, ihre 'Gewohnheiten' (das ist mehr als ein Wortspiel, auch hier besteht etymologisch ein innerer Zusammenhang).
Spätestens seit Aristoteles ging es bei der Untersuchung der Sitten (also der Ethik) nicht mehr lediglich um ein soziales Phänomen, sondern um persönliche Qualitäten des Individuums, um seine 'Gesittung' bzw. 'Gesinnung' - und natürlich immer auch um deren außergesellschaftliche Wurzeln. Insofern versteht man heute unter 'moralischem Verhalten' in der Regel ein sozial angepasstes Verhalten, während 'ethisches Verhalten' auf individuelle, allgemein menschliche Qualitäten hinweist.
Für eine Begründung der Ethik sind einige grundsätzlich verschiedene Modelle denkbar. Zunächst kann man Ethik rein darwinistisch erklären, als Rationaliserung eines Verhaltens, das sich durch genetische Auslese herausgebildet hat, da soziales und im Extremfall sogar altruistisches (selbstloses) Verhalten der Spezies Mensch insgesamt die besten Überlebenschancen sicherte. Der Unterschied zwischen einem Mensch und einer Ameise bestünde in dieser Hinsicht lediglich darin, dass der Mensch sein Verhalten mehr oder weniger schlüssig zu begründen sucht (ob die Ameise das tut oder nicht, und wenn mit welchem Erfolg, weiss man jedenfalls nicht).
Neben dieser 'biologischen' gibt es die religiöse Erklärung, die Ethik in der Regel durch göttliche Gebote begründet - sicher die einfachste, aber nicht unbedingt einleuchtendste Erklärung. Das 'philosophische' Modell sucht die Ethik aus der Natur des Menschen selbst heraus zu erklären und kommt dann z.B. zu einer Begründung der Ethik aus dem Vernunftvermögen (etwa der bekannte 'kategorische Imperativ' Kants) oder aus dem vorbewussten Wissen um die Einheit alles Seienden, in dem Schopenhauer die Wurzel des Mitleids und damit das Fundament der Ethik sieht - um nur zwei Erklärungsmodelle anzudeuten.
Im Unterschied zu anderen Religionen hat Ethik im Buddhismus kein metaphysisches Fundament, sondern ist durch karmische Zweckmäßigkeit begründet. Handeln wird danach bewertet, ob es der Überwindung von Leiden dient - ob es also heilsam (kusala) oder unheilsam (akusala) ist. Der Berührungspunkt mit anderen Ethiken liegt im zentralen Stellenwert der Selbstlosigkeit, wobei Selbstlosigkeit (anatman) in Buddhas Lehre etwas anderes ist als Altruismus (was man vielleicht besser mit Uneigennützigkeit übersetzt). Selbstlosigkeit ist hier eine zu verwirklichende Wahrheit, nicht eine zu übende Tugend. In der Konsequenz ethischen Handelns ergeben sich dadurch (von 'außen' gesehen) allerdings kaum Unterschiede. |
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发表于 2011-5-27 12:51
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