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Chinesische Astrologie
Die chinesische Astrologie (chin. 占星術 zhānxīngshù = Kunst des Sternenwahrsagens) steht in engem Zusammenhang mit der chinesischen Naturphilosophie und dem chinesischen Kalender, besonders die im Zwölfjahresrhytmus wechselnden Tierkreiszeichen (Zodiak), die keine Beziehung zum westlichen Tierkreis haben. Die alten chinesischen Astronomen benannten die fünf ihnen bekannten Planeten nach den fünf Elementen. Die Venus heißt Metallstern, Jupiter Holzstern, Merkur Wasserstern, Mars Feuerstern und Saturn Erdstern. Diese Bezeichnungen finden sich heute noch in den japanischen und koreanischen Namen für die Wochentage. Die 28 Sternbilder xiu 宿 unterscheiden sich grundliegend von den 88 Sternbildern des Abendlandes. So heißt das Sternbild des Großen Bären (Ursa Major) 斗 dou = Schöpfkelle.
Die zwölf im Jahresrhythmus wechselnden Sternzeichen (12 Erdzweige) des chinesischen Kalenders und die ihnen zugeordneten Charaktereigenschaften sind:
鼠 shŭ Jahr der Maus: angriffslustig
牛 niú Jahr des Rindes: sanft
虎 hŭ Jahr des Tigers: verwegen
兔 tù Jahr des Hasen: gutmütig
龙/龍 lóng Jahr des Drachen: geistreich
蛇 shé Jahr der Schlange: schlau
马/馬 mă Jahr des Pferdes: ungeduldig
羊 yáng Jahr der Ziege: artig
猴 hóu Jahr des Affen: unbeständig
鸡/鷄 jī Jahr des Huhns: stolz
狗 gŏu Jahr des Hundes: treu
猪 zhū Jahr des Schweines: ehrlich
Jedes Jahr zum chinesischen Neujahr (zweiter, in seltenen Fällen dritter Neumond nach der Wintersonnenwende, also zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar), wechselt die Bezeichnung des Jahres zyklisch nach dieser Namensliste. Seit dem 29. Januar 2006 befinden wir uns im Jahr des Hundes.
Märchen
Dem Märchen nach lud Buddha einst alle Tiere zu einem Fest ein. Die Maus (manchmal: Ratte), die immer bei allem die erste und die beste sein wollte, schickte der Katze eine Einladung mit dem falschen Datum. (9. April statt 8. April). Daher kam die Katze nicht an das Fest und ist auch nicht im chinesischen Kalender vertreten. Aus Rache fressen Katzen bis zum heutigen Tag Mäuse. Die anderen Tiere aber kommen in der Reihenfolge vor, in der sie im Märchen am Fest erschienen: Zuerst kam die Kuh, in deren Fell sich die Maus versteckt hatte. Die Maus huschte im letzten Moment heraus und schaffte es so, als erste am Fest zu sein. Die Kuh war somit die zweite. Danach kamen die anderen Tiere an (siehe Reihenfolge oben). |
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