|
匆匆看看一下评论,这个写得很精彩.
http://forum.spiegel.de/cgi-bin/WebX?13@@.ee76037
Stephan Goldmann - 04:42pm Apr 7, 2004 CEST (#66 of 72)
Liebe Platten-Industrie,
gebt es endlich auch Euch selbst gegenüber zu: Ihr habt versagt, versagt, versagt!
1. Ihr habt den Trend verschlafen! Nicht nur, dass Ihr zu spät erkannt habt, welches Potenzial sich mit dem Medium Internet auftut -- nein, Ihr habt es auch bis jetzt immer noch nicht geschafft ein schlüssiges, nationales Konzept zum Vertrieb von Musik via Online vorzustellen und durchzusetzen. Gute Idee also: Ihr schafft es nicht, also versucht Ihr den Trend zu bekämpfen.
2. Ihr habt die Bedürfnisse des Hörers nicht erkannt! Warum haben denn die Tauschbörsen so einen Zulauf? Antwort: Weil man dort JEDERZEIT fast JEDEN TITEL findet. Von einem Musik-Geschäft kann man das lange nicht behaupten. Und Amazon liefert frühestens nach 24 Stunden. Die Tauschbörse bringt das Stück sofort, und zwar fast jeden Titel. Sie ist topaktuell, riesengroß, reicht Jahre weit zurück und liefert nur DEN EINEN Titel, den der Hörer wirklich haben will. Der Hörer muss dafür auch keinen Platz im Wohnzimmer aufwenden. Denn, HALLO! CDs sind langsam out. Erst recht seitdem der Kunde die Dinger gar nicht mehr da abspielen kann, wo er es will. Die Online-Angebote der Musik-Industrie erfüllen NICHTS davon. Nur die Tauschbörsen, die tun das.
3. Statt positiv gesinnt neue Konzepte zu erforschen, reagiert Ihr restriktiv! Ihr verklagt die Leute, die sich für Ihre Produkte am meisten interessieren. (Mittlerweile sagen einige Untersuchungen, dass die, die am meisten MP3s ziehen, auch am meisten kaufen. Clever, diese Leute jetzt zu kriminalisieren. Kleiner Tipp: „Lenken, statt blocken.“ Erste Stunde Management-Seminar!)
Die Ärmsten sind eh die, die „legal“ bleiben - ob die 68 Klagen in Deutschland etwas bringen, werden wir erst noch sehen. Denn die dürfen Ihre Stücke mitnichten auf den PC spielen, von wo aus man sie etwa ins Wohnzimmer streamen könnte (HALLO, aufwachen: vernetzte, lautlose Streaming-Clients sind im kommen, etwa das Pinnacle ShowCenter). Sie dürfen die Stücke auch mitnichten im Autoradio hören. Da zieht sich jeder mit ein bißchen Grips doch lieber eine freie MP3-Version.
Fazit: Gebt nicht den anderen die Schuld. IHR habt das Geschäft verpennt, IHR habt keine Konzepte. Nebenbei: Danke auch, dass Ihr Jahre lang die deutsche Musik-Landschaft habt verkommen lassen. Danke für Kübelböck, Klaws und Co, deren CDs deswegen nicht gekauft werden, weil sie in einem Jahr eh nicht mehr zu ertragen sind.
Ach ja: Während hier in Deutschland also der Konsument noch auf Euer Konzept wartet, denken Eure Mutter-Konzerne schon darüber nach, wie sie dem Online-Kunden MEHR Geld aus der Tasche ziehen. (Siehe zdnet.de) Toll! Dafür, dass der Vertrieb wegfällt und das Pressen der CDs, darf der Kunde künftig noch mehr Zahlen. |
|